Geschichte

Das deutsche Wirtschaftswunder

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Wirtschaftswunder

Ende der 1940er Jahre begann im Westen Deutschlands ein dynamischer wirtschaftlicher Aufschwung, der, unterbrochen lediglich von einer Konjunkturdelle in den Jahren 1966 und 1967, bis zur Ölpreiskrise im Jahr 1973 anhielt.

Maßgeblich beeinflusst durch den Marshallplan der Vereinigten Staaten und der Währungsreform 1948 (D-Mark) kam es nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem nie dagewesenen Wirtschaftswachstum. Vor allem durch einen enormen Anstieg des Exportes zu Beginn der 1950er Jahre und den vergleichsweise geringen Produktionskosten gelangte die Industrie schnell wieder auf Vorkriegsniveau oder übertraf dieses. Die Investitionen in der Bundesrepublik stiegen von 1952 bis 1960 um 120 Prozent, das Bruttosozialprodukt nahm um 80 Prozent zu. Die enorme Geschwindigkeit der Entwicklung lässt sich unter anderem auch daran erkennen, dass das Realeinkommen der durchschnittlichen Arbeiterfamilie bereits 1950 das Vorkriegsniveau überschritten hatte.

Durch den wirtschaftlichen Aufschwung setzen im westlichen Nachkriegsdeutschland auch gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen ein.
1957 bestimmte der Bundestag das Gesetz über die Rentenreform und führte damit die dynamische Rente ein. Die Renten werden nach dem Prinzip des Generationenvertrages aus den Beiträgen der aktiven Beschäftigten bezahlt.
1958 tritt in der Bundesrepublik Deutschland das Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau in Kraft.
1961 das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) mit Sitz in Mainz wird als gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet.

Damit einhergehend war auch die rasante Mobilisierung der Bevölkerung, 1955 wuchs der KFZ-Bestand der Bevölkerung um 19 Prozent. Durch erschwingliche Fahrzeuge der Marken VW, Lloyd, DKW oder dem Goggo waren die Menschen wieder mobil und auch Urlaubsreisen nahmen rapide zu (Reisewelle).

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